8K und 16K Cartridges für den VIC-20 erstellen (Teil 2)



Das Image brennen
Jetzt wo wir das Image haben, müssen wir dieses auf das EPROM kopieren. Wie weiter oben beschrieben, verwende ich für dieses Beispiel ein 27256 EPROM (4 x 8Kb). Natürlich muss hier das geeignete EPROM für die entsprechende Anzahl an Programme verwendet werden. Es gibt zahlreiche Programmiergeräte/EPROMer. In dieser Anleitung kommt der Mini Pro TL866C zum Einsatz. Dieser ist bereits unter 50€ zu bekommen und unterstützt alle EPROMs die wir benötigen.

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Wenn der Treiber und das Programm für den Programmer installiert sind, starten wir das Programm und suchen aus der IC-Datenbank das geeignete (E)EPROM. In unserem Fall geben wir für die grobe Suche einen der folgenden (E)EPROM-Bezeichnungen ein, je nachdem was wir verwenden: 2764, 2864, 7128, 27256, 28256 oder 27512. Dann sollten wir aus den gefundenen IC's genau den Typ wählen den wir verwenden.

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Das (E)EPROM muss korrekt im Sockel eingesetzt werden. Ein Klick auf den Button "Information" zeigt, wie dieses positioniert werden muss. Achte auf die Kerbe und auf Pin 1.

Wenn ein EPROM (nicht EEPROM) verwendet wird, muss auf folgendes geachtet werden: Versichere dich, dass das EPROM leer ist. Ein "Blank Check" gibt darüber Auskunft. Ein nicht leeres EPROM muss zuerst gelöscht werden. Siehe bei "EPROMs löschen". EEPROMs hingegen können einfach überschrieben werden.
Dann öffnen wir das Cartridge-Image...

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...und bestätigen mit OK

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Und schlussendlich brennen wir das Image auf das (E)EPROM. Klicke dazu auf den Button "P" und bestätige mit "Program". Das (E)EPROM wird nun beschrieben.

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Damit das EPROM seine Daten nicht verliert, sollte die Glasscheibe mit einem undurchsichtigen Klebeband zugeklebt werden. Ein EEPROM hat dieses Fenster nicht und es besteht auch keine Gefahr, dass die Daten verloren gehen.
Das (E)EPROM ist nun einsatzbereit und kann auf den Sockel der Cartridge gesteckt werden. Wichtig! Achte auf die Ausrichtung der Kerbe des EPROMs. Sie muss mit der Kerbe auf den Modul-PCB übereinstimmen.

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Die Jumper setzen
Mit den zahlreichen Jumper wird bestimmt, welches ROM geladen werden soll und wie dieses im VIC-20 Speicher adressiert wird. Außerdem müssen wir unterscheiden zwischen der 8K und der 16K Cartridge.
Jumper für die 8K Cartridge
Je nach EPROM/EEPROM haben wir ein oder mehrere ROM-Images gespeichert. Mit den Jumper A13, A14 und A15 können wir wählen, welches ROM eingebunden werden soll.

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Der Jumper neben "8K/Upper" bestimmt hingegen wo das Programm im Speicher des VIC-20 eingebunden wird. Üblicherweise ist das A000 also Block 5. Im Dateinamen des Image das wir runtergeladen haben ist meistens die Adresse enthalten, damit wissen wir unter welcher Adresse das Image adressiert werden muss.
Block 1: 2000
Block 2: 4000
Block 3: 6000
Block 5: A000
Und zu guter Letzt muss der Jumper "8K/16K" auf 8K gesetzt werden. Die 8K Cartridge ist somit abgeschlossen und betriebsbereit.

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Jumper für die 16K Cartridge
Je nach EPROM/EEPROM haben wir mindestens ein Programm bzw. zwei 8K ROM-Images gespeichert. Mit den Jumper A14 und A15 können wir wählen, welches Rom eingebunden werden soll. Jumper A13 wird nicht benötigt und kann somit auf 16K positioniert werden.

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Der Jumper neben "8K/Upper" bestimmt hingegen wo das Programm im Speicher des VIC-20 eingebunden wird. Üblicherweise ist das A000 also Block 5. Im Dateinamen des Image das wir runtergeladen haben ist meistens die Adresse enthalten, damit wissen wir unter welcher Adresse das Image adressiert werden muss.
Das zweite ROM (meistens mit der Adresse 6000) wird mit den Jumper neben "lower" selektiert.
Block 1: 2000
Block 2: 4000
Block 3: 6000
Block 5: A000
Und zu guter Letzt muss der Jumper "8K/16K" auf 16K gesetzt werden. Die 16K Cartridge ist somit abgeschlossen und betriebsbereit.

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Die Cartridge testen
Endlich kann das Modul nach all der Arbeit getestet werden. Schalte den VIC-20 aus und stecke die Cartridge in den Modul-Port mit der bestückten Seite nach oben.

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Wenn der VIC-20 eingeschaltet wird, sollte das gewählte Programm starten. Wenn nur das gewohnte VIC-20 Startbild angezeigt wird, dann könnte einer der folgenden Fehler daran Schuld sein:
- Die ersten zwei Bytes wurden nicht entfernt bzw. das ROM-Image hat eine Größe von 8194Bytes.
- Die Jumper neben upper/lower wurden falsch gesetzt.
- Das Image mit der Adresse des Speicher-Slots 6000 wurde nach den Image mit der Adresse A000 angehängt.
Wer ein etwas ansprechenderes Modul besitzen möchte, kann sich ein thefuturewas8bit.com Gehäuse besorgen.

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EPROMs löschen
EPROMs können im Gegensatz zu EEPROMS (Electrically Erasable Programmable Read-only Memory) nicht mit neue Daten überschrieben werden, sondern müssen mit einem EPROM-Löschgerät gelöscht werden. Dieses sendet Ultraviolettstrahlung in das EPROM. Dadurch wird der Speicher gelöscht und kann anschließend neu beschrieben werden. Es gibt verschiedene Löschgeräte. Vom normalen "langsamen" Ultraviolett-Löschgerät bis zum schnellen Blitzgerät. Für meinen Bedarf reicht dieser günstige EPROM-Löscher vollkommen. Man darf in der Verarbeitung kein Meisterwerk erwarten und der Stecker muss getauscht werden da er für europäische Steckdosen ungeeignet ist, aber er funktioniert. Und es können zeitgleich mehrere EPROMS gelöscht werden.

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Der Löschvorgang dürfte in den meisten Fällen 10-15 Minuten dauern, dabei muss eine eventuell vorhanden UV-Abdeckung des EPROMs entfernt werden. Danach kann das EPROM wieder beschrieben werden.