Amikit für Android installieren
- Amikit
- Total Commander
- AmigaOS 3,5, AmigaOS 3,9, AmigaOS XL oder Amiga Forever
- Amiga Forever Essentials oder Kickstart-Images



Amikit ist ein Paket das Emulator und Amiga-Software beinhaltet. Es bietet Erweiterungen und Programme die AmigaOS zu einen noch besseren Betriebssystem machen. Seit Kurzem (Stand 22.05.17) ist Amikit für Android kostenlos. Die Installation ist allerdings nicht ganz trivial. Besonders für Anfänger ist die Einrichtung ein bisschen zu kompliziert. Diese Anleitung soll dabei helfen das Betriebssystem zu installieren.
Die Vorbereitungen
Amikit an sich ist in wenigen Minuten installiert. Dazu muss nur die App aus den Google Play Store geladen werden.

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Wenn der Installationsprozess abgeschlossen ist, sehen wir das neue Icon. Wir können jetzt das Icon antippen damit das HDF-Image runtergeladen werden kann.

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Das dauert unter Umständen eine Weile. Amikit zeigt nach Abschluss des Downloads eine Fehlermeldung an. Ist auch logisch, denn es fehlen noch relevante Teile. Wir können die App also beenden.

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Jetzt müssen wir uns Zugang zum Android-Dateisystem schaffen. Auf vielen Android-Geräten ist bereits ein "Datei-Manager" vorhanden. Natürlich kann jeder beliebige Manager verwendet werden. In meinen Fall verwende ich "Total Commander". Er gehört sicher nicht zu den intuitivsten Managern, aber man gewöhnt sich schnell daran und seine Funktionalität hervorragend.

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Das AmigaOS Betriebssystem ist urheberrechtlich geschützt. Deshalb ist dieses in Amikit nicht integriert. Wir brauchen eine der folgenden AmigaOS Versionen: AmigaOS 3,5, AmigaOS 3,9, AmigaOS XL oder Amiga Forever. In dieser Anleitung wird AmigaOS3.9 verwendet.
Im Ordner android/data/sk.amiga.amikit.arm/files finden wir für jede Version den entsprechenden Unterordner. Wir müssen den kompletten Inhalt der AmigaOS-CD in den dazu vorgesehenen Ordner kopieren.
Die meisten Smartphones werden unter Windows, OSX oder Linux als Datenträger erkannt. Es sollte als diesbezüglich keine große Probleme geben die Daten von den Rechner auf das Android-System zu kopieren.

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Der Kickstart
Als nächstes brauchen wir den Kickstart. Genauer gesagt den ❏ Kickstart 3.1 eines Amiga 1200. Es gibt zwei legale Möglichkeiten in Besitz dieses Roms zu kommen.
1. Den ❏ Kickstart von einem echten Amiga auslesen (Aufwendige Methode)
2. Amiga Forever Essentials installieren (Einfache Methode)
Auf beide Möglichkeiten wird hier eingegangen
Den ❏ Kickstart von einem echten Amiga auslesen
Der Nachteil dieser Methode ist der Aufwand. Es wird ein echter Amiga mit den geeigneten ❏ Kickstart benötigt. Wie man den ❏ Kickstart ausließt und anschließend auf einen PC transferiert wurde in den verschiedenen Anleitungen bereits behandelt:
• Den Amiga-Kickstart auslesen
• PC - Amiga Transfer mit Amiga Explorer
Haben wir den ❏ Kickstart erfolgreich extrahiert und ihn auf den PC transferiert, dann benennen wir diesen in "kick.rom" um. Anschließend kopieren wir diesen auf das Android-System in den folgenden Ordner: android/data/sk.amiga.amikit.arm/files/ROMs

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Jetzt müssen wir den Emulator von Amikit noch mitteilen wo der ❏ Kickstart gespeichert wurde. Wir öffnen die Datei android/data/sk.amiga.amikit.arm/files/conf/uaeconfig.uae.
Wie weiter oben beschrieben, verwende ich den Dateimanager "Total Commander". Mit diesen lassen sich auch Textdateien bearbeiten. Somit können wir die Konfigurationsdatei direkt unter Android bearbeiten.

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Jetzt suchen wir die Zeile
"kickstart_rom_file=/sdcard/Android/data/com.cloanto.amigaforever.essentials/files/rom/amiga-os-310-a1200.rom"
und ändern den Pfad in
"kickstart_rom_file=/sdcard/Android/data/sk.amiga.amikit.arm/files/rom/kick.rom"

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Wir speichern die Datei ab und versuchen Amikit zu starten (Siehe weiter unten: Fast geschafft!)
Amiga Forever Essentials installieren
Amiga Forever Essentials von Cloanto kostet zwar eine Kleinigkeit (1,99€ / Stand 22.05.17), aber dafür bekommt man verschiedene Kickstart-Versionen und die Workbench 1.3 auf legalen Wege. Ein weiterer Vorteil ist, daß falls Updates erscheinen, werden diese über die App installiert.

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Amikit ist bereits so konfiguriert, dass automatisch die richtige Kickstart-Datei von "Amiga Forever Essentials" geladen wird. Wenn also "Amiga Forever Essentials" einmal installiert ist, muss nichts weiteres unternommen werden. Weiter gehts mit den ersten Start von Amikit.
Fast geschafft!
Wenn wir jetzt auf das Amikit-Icon tippen, dann sollte ein Assistent eingeblendet werden, der die Installation von Amikit abschließt. Sollte hingegen eine Fehlermeldung erscheinen oder der Bildschirm bleibt schwarz, dann hat sich irgendwo ein Fehler eingeschlichen. Wurde der Kickstart-Pfad bzw. dessen Name korrekt eingegeben? Kickstart-Version korrekt?.
Wenn alles geklappt hat, dann sehen wir eine Meldung wie im folgenden Bild. Hier genügt es den Button anzutippen damit die Einrichtung fortgesetzt wird.

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Anschließend werden wir gefragt mit welcher Auflösung Amikit dargestellt werden kann. Hier sollten wir die höchstmögliche vom Smartphone unterstützte Auflösung wählen. Achtung: Vermeide Auflösungen die die maximale Auflösung des Smartphones überschreiten! Die Folge wäre ein ein schwarzes Bild. Die Installation müsste neu gestartet werden.
Diese Auflösung dient nur für die Ersteinrichtung. Ist Amikit einmal fertig installiert, können wir diese nach Belieben ändern.

Amikit wird nun gestartet.

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Die Steuerung
Besonders auf kleinen Geräten wie Smartphones ist die Steuerung recht frickelig. Der Mauszeiger ist winzig und man sieht ihn nicht wenn man darauf rumtippt. Deshalb wurden einige Konfigurationsmöglichkeiten eingebaut die vielleicht hilfreich sein könnten. Viele Android-Geräte unterstützen echte Hardware wie Maus und Tastatur. Meistens genügt ein Adapter von USB auf Mirco-USB. Wer aber den Touch-Bildschirm verwenden muss/möchte, der sollte sich die folgenden Optionen genauer anschauen. Unmittelbar nach den Start von Amikit, wird für wenige Sekunden ein Button angezeigt (Change Device Configuration).

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Tippt man darauf, wird ein Menü angezeigt. In diesem wählen wir den Punkt "Mouse Emulation" und anschließend auf "Advanced Features". Hier finden wir die Option "Relative mouse movement". Damit wird der Mauszeiger gesteuert wie mit einem Laptop-Touchpad. Die Checkbox aktivieren wir und bestätigen mit "OK". Nun werden wir gefragt wie schnell sich der Mauszeiger bewegen soll und wie hoch die Beschleunigung sein soll. In beiden Fällen sollte man nicht mehr als "Medium" wählen. Diese Einstellungen können natürlich jederzeit geändert oder deaktiviert werden.

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Ein weiteres Problem sind die Maustasten. Laut Default-Einstellung genügt ein "Tap", aber das funktioniert in der Praxis besonders bei kleinen Displays nicht so gut wie gewünscht. Alternativ können die Hardware-Tasten, beispielsweise die der Lautstärke als Mausbuttons, verwendet werden. Dazu tippen wie weiter oben bereits erwähnt auf "Change Device Configuration" und tippen auf "Left mouse click" und anschließend auf "Physical key". Nun können wir eine physikalische Taste auswählen die als linke Maustaste fungieren soll. Mit "OK" bestätigen wir das ganze und wiederholen das selbe für die rechte Maustaste.

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Mit "OK" speichern wir die Einstellungen ab und starten Amikit.
Das DPAD einblenden
Wenn wir mit der erwähnten Steuerungsmethode nicht zufrieden sind, dann gibt es noch eine Alternative. Wir starten Amikit und klicken (wie weiter oben bereits erwähnt) auf "Change Device Configuration". Dort aktivieren wir die Option "Mouse Emulation -> Advanced Features -> Move Mouse with Joystick or Trackball".

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Wir bestätigen das Ganze mit "OK" und starten Amikit. Die Option die wir soeben aktiviert haben bringt uns nichts wenn wir das DPAD nicht aktivieren. Deshalb müssen wir in UAE-Einstellungen um die entsprechende Option zu finden. Da die Optionen etwas schwer zu finden sind, habe ich eine Grafik erstellt die verständlicher sein sollte als eine lange Beschreibung (Bitte Bild vergrößern):

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Das DPAD sollte nun sichtbar sein und der Mauszeiger kann damit gesteuert werden. Wenn die Option "Floating Joystick" aktiviert wurde, dann wird das DPAD automatisch dort eingeblendet wo man gerade das Display berührt.
Datenträger einbinden
Da im Hintergrund ein UAE Emulator läuft, können wir selbstverständlich auch nachträglich Datenträger wie Disketten oder virtuelle Festplatten einbinden. Zwar ist das auch über der Konfigurationsdatei machbar, aber komfortabler ist sicher die grafische Oberfläche.
Disketten einbinden
Wir drücken die Taste "Zurück" damit die Einstellungen angezeigt werden. Und dort suchen wir die entsprechenden Optionen. Sie folgendes Bild (Bitte Bild vergrößern):

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Virtuelle Festplatten einbinden
Um Daten zwischen Amikit und Android zu transferieren, müssen wir ein Verzeichnis einbinden. Amikit hat bereits selbstständig einige Ordner eingebunden, und zwar für jedes Betriebsystem (AmigaOS 3.5, 3.9… usw.), aber alle werden nicht benötigt. Wir können also beruhigt einen unbenutzten Ordner ersetzen. Wir öffnen die Optionen mit der Taste "Zurück" und suchen die Optionen. Es kann ein beliebiger Ordner eingebunden werden, sofern man auf diesen Zugriff hat.Es macht Sinn einen Ordner eines Synchronisation-Tools zu wählen, beispielsweise Owncloud, Dropbox oder der Gleichen. Somit können Daten von einen PC mühelos mit Amikit auf den Smartphone/Tablet ausgetauscht werden. Siehe folgendes Bild (Bitte Bild vergrößern):

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