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Amiga PiStorm (Teil 2)

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Inhaltsverzeichnis Teil 2

• Daten zum Amiga übertragen
• Die PiStorm Config-Datei
• Ein Kickstart-Image verwenden
• Prozessor ändern
• Mehr Speicher für den Amiga
• Ein Festplatten-Image einbinden
• Ein USB-Laufwerk einbinden

Daten zum Amiga übertragen

Wie wir gesehen haben, können wir uns per WLAN/SSH Zugriff auf den Raspberry Pi verschaffen. Dateien haben wir aber noch keine übertragen. Zwar könnten wir mit dem Befehl SCP (Secure Copy) Daten über das Terminal übertragen, aber es geht viel einfacher per SFTP mittels FTP-Tool. Es gibt für jede Plattform genügend Programme, die SFTP unterstützen, beispielsweise cyberduck.io oder filezilla-project.org.

Haben wir eines dieser FTP-Programme heruntergeladen und installiert, bauen wir eine Verbindung zum Raspberry Pi auf.

Die Zugangsdaten die benötigt werden sind folgende:
Verbindungstyp: SFTP
Username: pi
Passwort: raspberry
IP-Adresse: Die selbe IP-Adresse die auch für die SSH-Verbindung verwendet wurde

SFTP
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SFTP
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Jetzt sollten wir Daten von und zum Amiga übertragen können, ohne komplizierte Befehle.

Die PiStorm Config-Datei

Die PiStorm-Erweiterung bietet eine große Anzahl an Einstellungen. Diese werden zentral in der Konfigurationsdatei "amiga.cfg" verwaltet. Die Datei befindet sich unter ~/pistorm. Falls wir uns nicht bereits in diesem Ordner befinden, wechseln wir in diesen und machen als erstes eine Sicherheitskopie der Konfigurationsdatei. Somit können wir zu jedem Zeitpunkt die Einstellungen zurücksetzen. Gib in der Konsole folgenden Befehl ein:

cd ~/pistorm
cp amiga.cfg default.cfg

Dann öffnen wir die Datei:

nano default.cfg

Config file
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Hier können wir uns schon mal einen Überblick verschaffen, welche Funktionen die PiStorm bietet. Die einzelnen Optionen werden in dieser Anleitung im folgenden Text erklärt.

Hinweis: Änderungen in der Konfigurationsdatei werden erst übernommen, wenn die Emulation neu gestartet wird. Mit STRG-C wird die Emulation beendet und mit sudo ./emulator gestartet.

Verschiedene Konfigurationsdateien verwenden

PiStorm sucht standardmäßig nach der Datei default.cfg, die jederzeit von uns modifiziert werden kann. Doch manchmal kann es vorkommen, dass wir verschiedene Konfigurationen benötigen. Um dies zu ermöglichen, können wir beispielsweise eine Kopie der aktuellen Konfigurationsdatei erstellen und dieser einen deutlichen Namen geben, sodass wir auch noch später erkennen, um was für eine Konfiguration es sich handelt.

cd ~/pistorm
cp default.cfg test.cfg

Um dann die neu erstellte Konfiguration zu verwenden muss diese als Parameter angegeben werden.

sudo ./emulator --config test.cfg

Ein Kickstart-Image verwenden

Die PiStorm ermöglicht es uns, den ❏ Kickstart auszutauschen ohne die ROMs im Amiga physikalisch zu ersetzen. Dazu wird ein Abbild eines Kickstart-ROMs in den Speicher der PiStorm geladen. Wir brauchen also als erstes ein Kickstart-Abbild. Woher bekommen wir dieses Image? Hierfür gibt es mehrere Lösungen:

- Erwerben des Amiga Forever Paketes
- PC - Amiga Transfer mit Amiga Explorer
- Den Amiga Kickstart auslesen

Haben wir ein Kickstart-Image, dann sollten wir dieses auf den Raspberry Pi übertragen und zwar in den Ordner ~/pistorm. Wie Daten einfach auf den Raspberry übertragen werden, wurde bereits weiter oben beschrieben (siehe "Daten zum Amiga übertragen").

Kickstart
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Nun öffnen wir die PiStorm Konfigurationsdatei und geben dort den Namen des Kickstart-Images an.

cd ~/pistorm
nano default.cfg

Bei der entsprechenden Options-Zeile geben wir den Namen des Images an. Siehe folgendes Bild.

Kickstart-Image
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Speichere die Datei mit STRG+O, verlasse den Editor mit STRG+X und starte die Emulation mit sudo ./emulator. Wenn alles korrekt durchgeführt wurde, sollte der Amiga mit den angegebenen ❏ Kickstart starten.

Kickstart-Image
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Kickstart-Image
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Prozessor ändern

Noch einfacher als das Einbinden eines Kickstart-Images, ist die Wahl des Prozessortypes. Hierfür reicht es, in der Konfigurationsdatei die entsprechende CPU einzutragen.

Wir öffnen die PiStorm Konfigurationsdatei und geben bei "Sets CPU type" den gewünschten Prozessor an.

cd ~/pistorm
nano default.cfg

Standardmäßig wird ein 020er Prozessor emuliert. Wir können aber zwischen folgende Prozessoren wählen: 68000, 68010, 68020, 68EC020, 68030, 68EC030, 68040, 68EC040, 68LC040.

CPU
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Speichere die Datei mit STRG+O, verlasse den Editor mit STRG+X und starte die Emulation mit sudo ./emulator.

Sysinfo
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Mehr Speicher für den Amiga

Ein schneller Prozessor nutzt sehr wenig, wenn nicht genügend Speicher zur Verfügung steht. In der PiStorm-Konfigurationsdatei finden wir gleich mehrere Möglichkeiten den Arbeitsreicher des Amiga zu erweitern.

❏ Zorro II Speicher

Der Z2-Speicher kann auf bis zu 8Mb erweitert werden. Die 8Mb Grenze ist eine Limitierung des Z2-Speicherbereiches, nicht der PiStorm. Ein Amiga 2000 kann in den dafür vorgesehenen Schnittstellen nur bis zu 8Mb Speicher Adressieren. Alles darüber hinaus kann nicht verwendet werden. Der Z2-Speicher wird freigeschaltet indem eine der Rauten vor den folgenden Zeilen in der Konfigurationsdatei gelöscht werden.

#map type=ram address=0x200000 size=8M id=z2_autoconf_fast
#map type=ram address=0x200000 size=2M id=z2_autoconf_fast
#map type=ram address=0x400000 size=4M id=z2_autoconf_fast

Zorro II Memory
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Geeignet ist dieser Speicher für den Amiga mit mindestens 68000 CPU und ❏ Kickstart 1.3.

Avail
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❏ Zorro III Speicher

Der Z3-Speicher kann im Gegensatz zum Z2-Speicher wesentlich größer sein. Die folgende, bereits aktivierte Option in der Konfigurationsdatei, schaltet den Speicher frei.

map type=ram address=0x10000000 size=128M id=z3_autoconf_fast

Zorro III Memory
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Ab Werk sind 128Mb aktiviert. Mehr sind in den meisten Fällen nicht nötig, aber möglich. Zulässige Werte sind 128M, 256M, 512M, 1024M. Allerdings werden bei zu hohen Speicherkonfigurationen die Möglichkeiten den Raspberry Pi's erschöpft. Voraussetzung für die Verwendung des Z3-Speichers ist ein ❏ Kickstart in der Version 2.0 oder höher.

32-Bit Fast RAM

Auch an schnellen 32-Bit Speicher fehlt es nicht. Genau wie die anderen Speicher-Konfigurationen wird auch diese durch Löschen der Raute in der entsprechenden Zeile aktiviert.

map type=ram address=0x08000000 size=128M id=cpu_slot_ram

32-Bit Fast RAM
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Beachte, dass dieser Speicher nur mit ❏ Kickstart 3.1+ und 020+ CPU verwendet werden kann.

Ein Festplatten-Image einbinden

Damit die Daten permanent gespeichert werden können, brauchen wird natürlich eine Festplatte. Eine Schnittstelle für eine Festplatte bietet die PiStorm zwar nicht an, aber dafür die Möglichkeit Festplatten-Abbilder einzubinden. Der Vorteil: Diese Abbilder können am PC vorbereitet und eingerichtet werden und anschließend auf die SD-Karte der PiStorm kopiert werden.

Zuerst müssen wir ein leeres Image erstellen. Für dieses Vorhaben gibt es mehrere Lösungen. Ich verwende den Amiga-Emulator FS-UAE (Download), der für Windows, Mac und Linux verfügbar ist. Installiere und starte FS-UAE und wähle anschließend die Option "HDF-Ersteller".

FS-UAE
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Im nächsten Bild wählen wir "HDF - partitionierbares Festplattenabbild (❏ RDB)" und geben folgende Informationen an:

- HDF - partitionierbares Festplattenabbild (❏ RDB)
- Dateiname für das HDF-Image, z.B. PiStormHD.hdf
- Größe: Die meisten AmigaOS-Versionen erkennen maximal 4Gb große Partitionen. 512Mb reichen in den meisten Fällen bereits aus.
- Speichere ins Verzeichnis: Gib hier den Speicherort des Images an.
- Erstelle das Image mit einem Klick auf "Erstellen".

HDF

Wurde das Abbild erstellt, übertragen wir dieses auf den Amiga/PiStorm. Siehe weiter oben bei "Daten zum Amiga übertragen". Ist dies erledigt, editieren wir die PiStorm-Konfigurationsdatei.

cd ~/pistorm
nano default.cfg

Dort suchen wir die Zeile mit dem Eintrag "setvar piscsi", welchen wir aktivieren. Somit ist der Festplatten-Controller aktiviert. Nun müssen wir das Image einbinden. Hierfür löschen wir die Raute vor der Option "setvar piscsi0 PI0.hdf" und geben den Namen unseres Images an. In meinem Fall nennt sich das HDF-Image "PiStormHD.hdf":

setvar piscsi0 PiStormHD.hdf

setvar piscsi
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Speichere die Datei mit STRG+O, verlasse den Editor mit STRG+X.

Das wars auch schon. Wenn der Emulator jetzt mit sudo ./emulator gestartet wird, bootet dieser natürlich nicht von der Festplatte weil sich noch nichts darauf befindet. Die Festplatte kann am Amiga nun eingerichtet bzw. AmigaOS installiert werden.

Statt mit echten Disketten kann AmigaOS auch mit einen externen Gotek-Laufwerk installiert werden.

Hinweis: Vor der Partitionierung mit HD-Toolbox, muss das Datatype "pi-scsi.device" neben "SCSI_DEVICE_NAME" angegeben, sonst wird die Festplatte nicht erkannt.

Datatype

Datatype

Ab Werk wird ein zusätzliches Festplatten-Image namens "pistorm.hdf" eingebunden. Auf diesem sind einige nützliche Tools sowie Librarys und Treiber zu finden. Darauf wird weiter unten genauer eingegangen.

Ein USB-Laufwerk einbinden

Wenn wir einen USB-Stick in den USB-Port des Raspi's stecken, können wir mit Linux darauf zugreifen. Damit auch der Amiga darauf Zugriff erlangt, ist einiges zu erledigen.

Zuerst brauchen wir einen USB-Stick. Beachte, dass während der Einrichtung eventuelle Daten auf den Stick gelöscht werden. Erstelle also vorher ein Backup der Daten. Steckt der USB-Stick in den Port, richten wir ihn als zweite Festplatte ein. Allerdings brauchen wir den Pfad zum Stick. Das sollte in den meisten Fällen /dev/sda1 sein. Wenn wir sicher sein wollen, dann können wir die angehängten USB-Geräte auflisten:

ls -l /dev/disk/by-uuid/

Hier sollten wir den USB-Stick finden.

USB-Stick
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Im nächsten Schritt geben wir in der PiStorm Konfigurationsdatei den Pfad zum USB-Laufwerk an.

cd ~/pistorm
nano default.cfg

Ändere folgende Zeilen:

#setvar piscsi1 PI1.hdf

...ändern wir in...

setvar piscsi1 /dev/sda1

und löschen die Raute vor setvar piscsi

sda1

Speichere die Datei mit STRG+O, verlasse den Editor mit STRG+X.

Falls dein Laufwerk nicht als sda1 eingebunden wurde, dann gib den entsprechenden Pfad an. Jetzt starten wir AmigaOS, entweder von der ersten Festplatte (Siehe unter "Ein Festplatten-Image einbinden") oder boote von einer Install-Diskette in der Version 2.0 oder neuer.

sudo ./emulator

Wir benötigen das Tool HDToolBox, das sich auf der Install-Diskette oder in einer AmigaOS-Installation im Ordner "Tools" befindet. Doch bevor wir dieses starten, muss noch etwas geändert werden. Markiere die Datei "HDToolBox" mit einem Klick. Dann öffnen wir die Eigenschaften der Datei, indem wir die rechte Maustaste gedrückt halten und aus dem DropDown-Menu die Option "Informationen" wählen.

Datatype

Ändere den Wert "scsi.device" in "pi-scsi-device" um und speichere die Änderungen.

pi-scsi-device

Der USB-Stick kann nun partitioniert und formatiert werden. Wie das gemacht wird, ist kein Bestandteil dieses Tutorials. Das würde diese Anleitung erheblich in die Länge ziehen. Vorsicht: Alle Daten auf dem Stick werden gelöscht!

HDToolBox
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Der eingerichtete USB-Stick wird am PC natürlich nicht erkannt, da er mit einem Amiga-Dateisystem formatiert wurde. Über WinUAE kann der Stick allerdings eingebunden und gelesen/beschrieben werden.

HDToolBox
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