Virtuelle Laufwerke unter AmigaOS
- AmigaOS 2.X oder neuer
- fmsdisk (für AmigaOS 2.X)
- adf2fms (für AmigaOS 2.X)
- reqtools.library (für AmigaOS 2.X)
- GoADF (für AmigaOS 3.X)
- ADF-Dateien



Seid es das Gotek-Laufwerk gibt, können ❏ ADF-Images ohne Mühe gemountet und gelesen werden. Besitzt man kein Gotek-Laufwerk oder ist das Disketten-Laufwerk defekt, so können ❏ ADF-Dateien nicht mehr gemountet oder auf eine echte Diskette kopiert werden. Natürlich ist es möglich die Images unter Windows zu entpacken, aber es geht auch anders. Und zwar lassen sich ❏ ADF-Images unter AmigaOS einbinden und lesen, wie von einem echten Laufwerk.

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Bevor es los geht, noch ein paar Hinweise (Wichtig!)
- Grund-Wissen für die Bedienung von AmigaOS wird vorausgesetzt.
- Aktiviere den Schreibschutz der Disketten die nicht überschrieben werden sollen.
- Erstelle ein Backup der Daten auf der Amiga-Festplatte.
- Es werden Änderung an Startup-Sequence vorgenommen. Ein falscher Eintrag kann dazu führen, dass AmigaOS nicht mehr startet.
- Ich übernehme keine Verantwortung über Schäden die direkt oder indirekt durch diese Anleitung entstanden sind.
Vor- und Nachteile
Das Ganze hat natürlich nicht nur Vorteile und könnte eher als Notlösung gedacht sein. Wer des öfteren ❏ ADF-Dateien verwendet, sollte auf eine Hardware-Lösung ausweichen.
Vorteile:
- ❏ ADF-Images werden in wenigen Sekunden eingebunden
- Es können bis zu vier Laufwerke erstellt werden
Nachteile:
- Eine Festplatte/CF-Karte wird benötigt
- Von den virtuellen Laufwerken kann nicht gebootet werden
- NoDOS-Images können zwar eingebunden aber nicht gelesen werden
Systemvoraussetzungen
Diese Anleitung ist in zwei Teilen aufgeteilt: Für den etwas schwächeren und für den mit 020+ Prozessor ausgestatteten Amiga.
Amiga mit CPU 68000, 1Mb Ram, AmigaOS 2.X, Festplatte/CF
Amiga mit CPU 68020, 2Mb Ram, AmigaOS 3.X, Festplatte/CF
Für Amiga mit 68000 CPU und AmigaOS 2.X
In diesem Abschnitt wird davon ausgegangen, dass auf der Amiga-Festplatte bereits AmigaOS 2 oder neuer installiert wurde. Anschließend benötigen wir einige Dateien die von Aminet.net heruntergeladen werden müssen. Wie diese auf den Amiga übertragen werden ist nicht Teil dieser Anleitung. Hierzu gibt es bereits zahlreiche Lösungen, siehe Anleitungen
Folgende Programme Dateien müssen auf den Amiga übertragen werden:
- fmsdisk
- adf2fms
- reqtools.library
Die heruntergeladenen Archive müssen entpackt und einige der darin enthaltenen Dateien wie folgt installiert werden.
fmsdisk.device -> DEVS
reqtools.library -> LIBS
adf2fms -> Beliebigen Ordner

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Die Mountlist im Ordner FmsDisk/DEVS muss zur bestehenden Mountlist von AmigaOS hinzugefügt werden. Das kann mit einem beliebigen Editor erledigt werden oder in der ❏ Shell mit folgenden Befehl:
Type >> Devs:Mountlist [Laufwerk]:FmsDisk/Devs/Mountlist

Der Pfad zu FmsDisk muss natürlich an das eigene System angepasst werden. Die Mountlist sollte danach so wie im folgenden Bild aussehen.

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Jetzt müssen mit einem beliebigen Text-Editor nur noch einige Befehle in der Startup-Sequence (s:startup-sequence) eingegeben werden damit wir diese nicht nach jedem Neustart vom AmigaOS eingeben müssen. Die folgenden Befehle sollten vor "LoadWB" eingegeben werden. Achte auf die korrekte Schreibweise. Ein Fehler kann den Bootvorgang von AmigaOS unterbrechen.
if not exists sys:fmsdisk
makedir sys:fmsdisk
endif
assign FMS: sys:fmsdisk
mount FF0:

Ist dies erledigt starten wir den Amiga neu. Die Workbench sollte ganz normal geladen werden. Das virtuelle Laufwerk ist aber noch nicht sichtbar da es nicht formatiert wurde. Das müssen wir auch nicht, denn jetzt binden wir eine ❏ ADF-Datei ein, somit wird dessen Format übernommen. Starte adf2fms mit einem Doppelklick und wähle "FFx Unit".

Anschließend wähle FF0.

Im Requester suchen wir nun eine beliebige ❏ ADF-Datei und mounten diese mit einem Klick auf OK.

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Das ❏ ADF-Image wird nun gemountet. Das dauert einige Sekunden. Eine Meldung sollte das korrekte Einbinden des Images bestätigen. Danach ist das virtuelle Laufwerk verwendbar.


Virtuelles Laufwerk formatieren (Optional)
Wer kein ❏ ADF-Image einbinden möchte, sondern nur das Laufwerk als solches verwenden will, muss dieses zuerst formatieren. Das geschieht mit folgenden ❏ Shell-Befehl.
format DRIVE ff0: NAME FF0 QUICK

Für Amiga mit 68020 CPU und AmigaOS 3.X
For AmigaOS 3.X Systeme ist die Verwendung wesentlich einfacher. Hier genügt es das Programm GoADF zu installieren. Laut Entwickler soll das Tool auch unter AmigaOS 2.X funktionieren. Meine Tests schlugen allerdings fehl, deshalb wird an dieser Stelle die Verwendung von AmigaOS 3.X empfohlen.
In diesem Abschnitt wird davon ausgegangen, dass auf der Amiga-Festplatte bereits AmigaOS 3 oder neuer installiert wurde. Go❏ ADF beinhaltet bereits die reqtools.library die wir benötigen. Diese muss lediglich in den vom Ordner Go❏ ADF/Libs in den Ordner SYS:LIBS von AmigaOS kopiert werden.

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Danach sollte sich Go❏ ADF mit einem Doppelklick starten lassen.

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Hier wählen wir den Ordner in den sich die ❏ ADF-Datei befindet die eingebunden werden sollen.

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Die gefundene Datei muss eingelesen werden (Read ❏ ADF info) sonst lässt sich diese nicht mounten.

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Und zuletzt muss nur noch "Mount" angeklickt werden.

Das virtuelle Laufwerk sollte in wenigen Sekunden bereit sein.

