Das CD-Laufwerk für den Amiga
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- IDE-fix



Mit den heutigen Möglichkeiten die es gibt, Daten von einen modernen PC auf einem Retro-Computer zu übertragen, ist es fast schon unnötig ein CD-Laufwerk an den Rechner anzuschließen. Dennoch sollte auch diese Methode der Vollständigkeit Halber erwähnt werden.
Welche Schnittstelle?
Der Amiga wurde im Laufe der Jahre immer wieder erweitert und angepasst. Entsprechend haben sich die Schnittstellen verändert. Deshalb gibt es für jede Variante eine am System angepasste Hardware die Erweiterungen wie ein CD-Laufwerk ermöglichen. So finden wir in der Amiga-Welt folgende Schnittstellen die die Verwendung von CD-Laufwerken (und andere Hardware) ermöglichen:
• IDE Port (Amiga 500*, 600, 1200, 2000*, 3000*, 4000)
• SCSI Port (Amiga 500*, 1200*, 2000*, 3000, 4000*)
• ❏ PCMCIA (Amiga 600, 1200)
*nur mit entsprechenden Controller
In den meisten Fällen werden ganz normale PC-Laufwerke angeschlossen. Zumindest die IDE-Variante ist heute noch recht leicht zu einem akzeptablen Preis zu finden.
IDE oder SCSI
IDE: IDE-Geräte sind günstiger und leichter zu finden als SCSI-Laufwerke. Sie teilen sich mit bis zu drei anderen Laufwerken einen IDE-Port. An einem Flachbandkabel können zwei IDE-Geräte betrieben werden. Die Festplatte sollte als Master und das CD-Laufwerk als Slave gejumpert werden. Auf der Festplatte bzw. CD-Laufwerk steht normalerweise beschrieben wie die Jumper gesetzt werden sollen.

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Dabei wird die ID der Geräte folgendermaßen verteilt:
ID0 Master an Kabel 1
ID1 Slave an Kabel 1
ID2 Master an Kabel 2
ID3 Slave an Kabel 2
SCSI: SCSI-Laufwerke sind schnell und man findet sie heute noch, wenn auch nicht immer zu günstigen Preisen. An einem Controller können 7 Geräte angeschlossen werden. Auch SCSI-Geräte brauchen eine ID damit sie vom System korrekt erkannt werden. Diese muss manuell eingestellt werden, und zwar direkt am Laufwerk, meistens mittels Jumper.

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Nicht zu vergessen die Tatsache, dass das letzte Gerät am SCSI-Kabel terminiert werden muss. Auch das wird mit einem Jumper erledigt. Des Weiteren kommt dazu, dass es verschiedene SCSI-Schnittstellen mit einer verschiedenen Anzahl an Pins gibt. Wie man sieht, ist das Thema SCSI um einiges umfangreicher als IDE. Weiter wird aber hier auf die SCSI-Schnittstelle nicht eingegangen. Eine detaillierte Beschreibung gibt's auf Wikipedia.
CD-Laufwerk für den Amiga 500
Abgesehen von einigen wenigen Erweiterungen die den Amiga 500 um eine interne IDE-Schnittstelle erweitern, führt der wohl gängigste Weg den Amiga neue Hardware zu schenken über den seitlichen ❏ Expansionsport. Aber auch dort sieht es mit der CD-Unterstützung sehr mager aus. Das wahrscheinlich bekannteste Laufwerk für den Amiga 500 kam von Commodore selbst. Es handelt sich um das A570. Wenn man das Gerät etwas genauer begutachtet, wird man feststellen, dass es sich nicht um einen IDE-Interface handelt, sondern um eine proprietären Entwicklung von Matsushita.

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Das eingebaute ROM, das identisch mit den CDTV-ROM ist, zeigt bereits beim Einschalten des Amigas einen Boot-Screen. Der Amiga lässt sich damit direkt von der CD booten. Das A570 ließt CD's mit 1x Geschwindigkeit. Die CD's müssen zuerst in ein Caddy gelegt werden bevor sie in das Laufwerk geschoben werden können.

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Leider ist das A570 nicht mehr leicht zu finden und wird besonders auf Online-Auktionshäusern recht teuer gehandelt.
CD-Laufwerk für den Amiga 2000
Auch der Amiga 2000 hat ab Werk keinen Controller an den ein CD-Laufwerk angeschlossen werden kann. Einige Amiga 2000 Varianten, wie der Amiga 2000HD oder der Amiga 2500 wurden zusammen mit einen Controller verkauft. Und genau diese werden vorausgesetzt, damit ein Laufwerk am Amiga 2000 angeschlossen werden kann.

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Diese Controller stellen IDE- und/oder SCSI-Controller zur Verfügung, an denen neben einer Festplatte auch ein CD-Laufwerk eingebunden werden kann. Ein positiver Nebeneffekt: Die meisten Controller bringen eine Speichererweiterung mit. Die folgende Liste zeigt einige der vielen existierenden ❏ Zorro-Controller-Karten:
• Commodore A2091 (SCSI)
• GVP 2000HC+8 (SCSI)
• Masoboshi Mastercard (IDE + SCSI)
• Oktagon 2008 (SCSI)
An Karten mit einem SCSI-Controller kann natürlich nur ein SCSI-CD-Laufwerk angeschlossen werden. Aber auch Turbokarten mit zusätzlichem Controller gibt es, wie beispielsweise die Impact A2000-030 Combo.

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Wer seinen Amiga eine Festplatte und ein CD-Laufwerk spendieren möchte und darauf Wert legt, dass die Daten besonders schnell übertragen werden, sollte nach einer DMA-fähigen Karte Ausschau halten. DMA (Direct Memory Access) ermöglicht den direkten Zugriff auf den Arbeitsspeicher ohne Umweg über die CPU, was für Entlastung des Sytems und einer schnellere Datenübertragung sorgt.
CD-Laufwerk für den Amiga 3000
Der Amiga 3000 kommt ab Werk mit einem eingebauten SCSI-Controller, an den ein CD-Laufwerk angeschlossen werden könnte. Anders als im Amiga 3000T, besteht leider keine Möglichkeit das Laufwerk im Gehäuse zu montieren da keine Öffnung dafür vorgesehen ist.
Alternative: Eine externe SCSI-Schnittstelle ist bereits vorhanden, an den ein externes Laufwerk angeschlossen werden kann. Ein entsprechendes Laufwerk mit SCSI-Kabel wird benötigt.

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CD-Laufwerk für den Amiga 4000
Der im Amiga 4000 verbaute IDE-Controller ermöglicht die einfache Installation einer Festplatte und eines CD-Laufwerkes an einem IDE-Port. Im 5,25" Schacht auf der Frontseite des Gehäuses ist das Laufwerk anschließend zugänglich.

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CD-Laufwerk für den Amiga 600 und 1200
Der Amiga 600 sowie der Amiga 1200 haben einen eingebauten 2,5" IDE-Controller. An diesen wird üblicherweise eine Festplatte bzw. CF-Karten-Adapter angeschlossen. Leider ist nicht ausreichend Platz vorhanden für ein zusätzliches CD-Laufwerk.

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Diese zwei Amiga-Varianten haben aber einen wesentlichen Vorteil gegenüber den anderen Amiga-Varianten. Sie sind mit einem ❏ PCMCIA-Port ausgestattet in denen entsprechende Erweiterungskarten gesteckt werden. Diese ❏ PCMCIA kommen aus der PC-Welt, sind aber mit den geeigneten Treiber auch am Amiga verwendbar. Dazu gehört der Alfa Data CD1200 an den ein externes Laufwerk angeschlossen wird.

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Zwar sind diese Erweiterungen angeblich relativ wählerisch bezüglich CD-Laufwerk, ich konnte damit aber mehrere CD-Laufwerke in Betrieb nehmen.
Auf den Mainboard des Amiga 600 und 1200, befindet sich ein IDE-Controller für 2,5" Festplatten. Besonders bei Tower-Umbauten, werden aber Festplatten und CD-Laufwerke mit 3,5" IDE-Schnittstellen verwendet. Dieses Problem lässt sich mit einen kleinen Adapter (2,5"->3,5") umgehen.

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Der Treiber
Jede Hardware braucht einen Treiber, der auf Disketten mitgeliefert wurde. Doch wer heute die Hardware noch besitzt, den fehlt in vielen Fällen die Software. Eine Anlaufstelle für Treiber ist die Webseite amiga.resource.cx. Dort finden wir neben einer großen Hardware-Datenbank auch eine große Anzahl an Treiber, oft sogar mehrere Versionen davon.
Trotzdem kann es in einigen Fällen passieren, dass es überhaupt keine Treiber gibt, beispielsweise wenn ein CD-Laufwerk an einen IDE-Port eines Amiga 4000 angeschlossen wird. Schließlich gab es ja nicht für jedes Laufwerk einen Treiber, da es sich auch um PC-Hardware handelt. Doch auch in diesem Fall gibt es eine Lösung. Sie nennt sich : IDE-fix
IDE-fix
IDE-fix ist ein Multi-Talent in Sachen Treiber. Damit ist es möglich eine große Anzahl an IDE-Geräten in Betrieb zu nehmen. Des Weiteren bietet IDE-fix noch weitere Programme die wie einen CD-Player oder die CD32-Unterstützung. Beachte, dass IDE-fix Shareware ist und ein Dialog bei jeden Start von AmigaOS eingeblendet wird der uns daran erinnert. Das Programm kann aber trotzdem ohne Einschränkungen verwendet werden. Eine Registrierung ist meines Wissens nicht mehr möglich. Außerdem wird AmigaOS 2.04 oder neuer vorausgesetzt. IDE-fix ist im IDE-fix zu finden. Es folgt eine demonstrative Installation von IDE-fix:
Die Installation wird mit einen Doppelklick auf "InstallSoftware" gestartet. Im anschließenden Menü sollten wir den Button "Intermediate User" wählen. Damit haben wir die Möglichkeit die Installation etwas anzupassen.

Die Lizenz-Vereinbarungen müssen mit "Yes" akzeptiert werden.

Da es nicht mehr möglich ist, IDE-fix zu registrieren, muss das Fenster einfach mit "Cancel" ausgeblendet werden.

Anschließend suchen wir einen Pfad für die Installation. Ein Ordner wird automatisch erstellt. Alle folgenden Fenster sollten mit "Yes" bzw. "Proceed" bestätigt werden bis ein Fenster mit der Treiber-Auswahl angezeigt wird. Hier wählen wir den geeigneten Treiber für unsere Hardware. Sollten wir nicht wissen welcher Treiber der richtige ist, dann klicken wir durch die Treiber bis im rechten Fenster die Hardware auftaucht die wir installieren möchten.

Im Normalfall handelt es sich bei unserem CD-Laufwek nicht um einen CD-Wechsler, deshalb belassen wir den voreingestellten Wert auf 1.

Die folgenden Fenster bestätigen wir wieder mit "Yes" bzw. "Proceed". Eine Änderung der Optionen ist für den normalen Betrieb nicht nötig. Der CD32-Emulator hat natürlich nur einen Nutzen wenn es sich bei unserem System um einen AGA-Rechner handelt. Die Installation ist also nur bei einem Amiga 1200 oder 4000 sinnvoll.

Bereits jetzt sollten wir auf der Workbench ein neues Icon des CD-Laufwerkes sehen. Bei jedem Start des Systems wird das Laufwerk automatisch gemountet. Sollte kein Laufwerk eingebunden werden, dann wurde möglicherweise der falsche Treiber gewählt.
