Amibian - Der Amiga-Emulator für den RaspberryPi (Teil 2)
Die Emulator-Konfiguration speichern
Damit der Emulator nicht bei jeden Neustart aufs neue konfiguriert werden muss, können die Einstellungen abspeichert werden. Nachdem die Einstellungen nach unserem Wunsch vorgenommen wurden, speichern wir diese in eine Konfigurations-Datei. Wir finden sie unter "Configurations".

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Dann geben wir einen beliebigen Namen ein und speichern die Einstellungen mit einem Klick auf "Save". Beachte, dass wenn bereits eine Konfiguration mit den selben Namen vorhanden ist, diese überschrieben wird. Die gespeicherte Konfiguration kann jederzeit mit "Load" wieder geladen werden.
Virtuelle Festplatten einrichten
Eine Festplatte ist schnell und bietet viel Speicherplatz. Diese Vorteile wollen wir uns zunutze machen. Zuerst aber muss sie erstellt werden. Es gibt zwei Arten von Festplatten die eingebunden werden können. Zum einen gibt es Festplatten "als Ordner" und zum anderen besteht die Möglichkeit ein Festplatten-Image zu erstellen. In dieser Anleitung erstellen wir ein Image. Unter "Hard drives/CD" wird diese eingerichtet, mit einem Klick auf "Create Hardfile".
Hier geben wir folgende Informationen an:
Device Name: DH0
Bootable: Ja
Boot priority: 0
Path: Hier geben wir den gewünschten Pfad mit Image-Name an, auf den das Image gespeichert werden soll. Beispiel: /root/amibian/amiga_files/hdd/hdd.hf
Size: Die Größe der virtuellen Festplatte in Megabyte. Beispiel 500

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Das Image wird anschließend mit einem Klick auf OK in die Liste der Festplatten eingetragen.

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Die so eingebundene Festplatte kann nun formatiert oder falls gewünscht mit HD-Tools von AmigaOS partitioniert werden.

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Emulation automatisch starten
Nach den Bootvorgang von Amibian sehen wir den Emulator. Wenn wir aber möchten, dass automatisch eine gespeicherte Konfiguration geladen und die Emulation gestartet wird, müssen wir einige Einstellungen vornehmen.
Zuerst laden wir die gewünschte Konfiguration oder erstellen eine neue und speichern diese in eine der vorhandenen Dateien config0 bis config9. Es muss eine dieser Dateien verwendet werden. Andere Namen werden bei den automatischen Boot-Vorgang ignoriert.

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Dann sorgen wir dafür, dass die grafische Oberfläche des Emulators beim Start nicht mehr angezeigt wird. Diese Einstellung finden wir unter "Miscellaneous". Der Haken neben "Show GUI on Startup" muss entfernt werden.

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Nochmal speichern wir die Einstellung in die Konfigurations-Datei damit sich der Emulator diese Einstellung merkt. Und zu guter Letzt müssen wir Amibian zeigen welche Konfigurationsdatei automatisch geladen werden muss. Im Amibian-Menü geben wir "emulatorconfig" an.

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Hier muss die gewünschte Konfigurations-Datei zwischen "uaeconf0" und "uaeconf9" gewählt werden. Von nun an sollte der Emulator automatisch mit dieser Konfigurationsdatei geladen werden. Mit der Taste F12 kommt man aber jederzeit wieder auf die grafische Oberfläche des Emulators zurück. Wenn der automatische Start der Emulation nicht mehr erwünscht ist, dann genügt es den Haken neben "Show GUI on Startup" wieder zu setzten und die Einstellungen abzuspeichern.
Mit den Amiga ins Internet
Nicht nur der RaspberryPi hat (mit entsprechender Hardware) Zugriff auf das Internet, sondern auch der emulierte Amiga. Eine einzige Option namens "bsdsocket.library" die sich unter "Miscellaneous" befindet, muss aktiviert werden.

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Viele Amiga-Programme können jetzt auf das Internet zugreifen. Beachte, dass besonders Browser einen recht leistungsstarken Amiga mit viel Arbeitsspeicher benötigen.

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Den RaspberryPi übertakten
Der RaspberryPi sollte wirklich nur übertaktet werden wenn es unbedingt nötig ist, also wenn die Rechenkapazität nicht für die Emulation ausreicht. Durch die zusätzliche Wärme verringert sich möglicherweise die Lebensdauer des Gerätes. Außerdem sollten unbedingt Kühlkörper auf den IC's installiert werden. Eine zusätzlicher Lüfter wird empfohlen.

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Auch wenn dies alles beachtet wurde, geschieht die Übertaktung auf eigene Gefahr! Wenn man sich nicht im Klaren ist was hier eingestellt wird, sollte man besser die Finger davon lassen.
RaspberryPi 2: Im Amibian-Menü geben wir den Befehl "raspiconf" ein und wählen aus den Menü die Option "Overclock". Hier wählen wir die gewünschte Frequenz. Ein RaspberryPi 2 beispielsweise, lässt sich so von 900 auf 1000Mhz übertakten.

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RaspberryPi 3 (Nicht Raspberry 3B+): Für den Raspberry 3 erfolgt die Übertaktung mittels config.txt. Dazu muss im Amibian-Menü der Befehl "editconfig" eingegeben werden. Ganz unten in der Datei finden wir die "Overclocking"-Optionen. Dort löschen wir alle Rauten (#) vor den Befehlen die dort aufgelistet sind.

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Die Datei wird mit STRG+O und dann Enter gespeichert und mit STRG+X der Editor verlassen.
Danach muss das System neu gestartet werden. Dann erst werden die Einstellungen übernommen. Die Temperatur des Grafik-Chips und des Prozessors lässt sich mit ein paar Befehlen überwachen: www.cyberciti.biz.
Aktivitäts-LED und die Herunterfahren-Taste
Wer den RaspberryPi in einem Gehäuse verbaut, möchte vielleicht die Power-LED und die SD-Aktivitäts-LED nach außen verlegen. Zu diesem Zweck wurden einige Pins so konfiguriert, dass man nur noch die LED's anschließen und die entsprechende Funktion aktiviert werden muss. Des Weiteren wird dadurch die Möglichkeit freigeschaltet einen Herunterfahren-Button zu installieren. Somit kann der RaspberryPi auch ohne Tastatur sicher runtergefahren werden. Es folgt die Schaltung der LED's und des Tasters. Achte auf die Polarität bei den LED's. Der schwarze Leiter ist der negative Pol:

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Danach gehen wir ins Amibian-Menü, geben den Befehl "editconfig" ein und scrollen in der Datei nach unten bis wir zu den "Activityleds"-Einstellungen kommen. Dort löschen wir die Raute (#) je nach RaspberryPi vor den folgenden Befehlen:
Für RaspberryPi 2
dtparam=act_led_gpio=4
Für RaspberryPi 3
dtoverlay=pi3-act-led,gpio=4
Und unabhängig von der RaspberryPi-Variante löschen wir die Raute (#) vor
dtparam=pwr_led_gpio=16,pwr_led_trigger=default-on
Bei einem RaspberryPi 3 beispielsweise, sieht das danach so aus.

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Wir speichern die Datei mit STRG+O und dann Enter und verlassen den Editor mit STRG+X.
Jetzt muss noch die Datei rc.local editiert werden, mit den folgenden Befehl:
nano /etc/rc.local
Hier muss die Raute (#) vor "python /root/amibian/.activityleds/activityleds_shutdown.py &" gelöscht werden. Das sieht dann wie im folgenden Bild aus.

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Wieder speichern wir die Datei mit STRG+O und dann Enter und verlassen den Editor mit STRG+X. Zuguter Letzt sollte der RaspberryPi neu gestartet werden, mit den Befehl "2". Wenn alles geklappt hat, leuchten die LED's und der Taster sollte das System runterfahren.
Beachte, dass die Aktivitäts-LED die Aktivität der SD-Karte anzeigt, nicht aber unbedingt mit der Aktivität der emulierten Amiga-Festplatte übereinstimmt.

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