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Amibian - Der Amiga-Emulator für den RaspberryPi (Teil 1)

Was wird benötigt?
  • RaspberryPi
  • Tastatur + Maus
  • 2Gb SD Karte oder größer
  • Amibian
  • Kickstart
  • ADF-Images

Inhaltsverzeichnis Teil 1:
Welcher RaspberryPi?
Amibian installieren
Amibian einrichten
❏ Kickstart und ❏ ADF-Images
Die Emulator-Konfiguration

Inhaltsverzeichnis Teil 2:
Die Emulator-Konfiguration speichern
Virtuelle Festplatten einrichten
Emulation automatisch starten
Mit den Amiga ins Internet
Den RaspberryPi übertakten
Aktivitäts-Led und die Herunterfahren-Taste

Der RaspberryPi ist der geeignete Kleinrechner für Bastler. Auch im Retrobereich kommt er immer wieder zum Einsatz. Raspbian ist eine für den RaspberryPi passende Linux-Distribution. Es gibt aber andere Distributionen, darunter Amibian. Amibian ist eine Distribution die aus einem RaspberryPi einen emulierten Amiga macht.

Amibian ist leicht zu installieren und muss nur noch konfiguriert werden. Es gibt bereits zahlreiche und auch sehr gute Anleitungen im Netz, allerdings gibt es ein paar Stolpersteine die besonders für Anfänger schwer zu bewältigen sein könnten.

Amibian
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Bevor es los geht, noch ein paar Hinweise (Wichtig!)
- Der Inhalt der SD-Karte wird unwiderruflich gelöscht. Rette die Daten bevor du mit dieser Anleitung beginnst.
- Vermeide statische Ladungen durch das Berühren eines geerdeten Objektes, wie beispielsweise einen Heizkörper. Verwende ein Gehäuse für den RaspberryPi und verhindere damit den direkten Kontakt.
- Bei dieser Anleitung wird Sicherheit nicht berücksichtigt. Zum absichern des Zugangs sind weitere Schritte nötig die hier nicht beschrieben werden.
- Der RaspberryPi muss möglicherweise übertaktet werden. Dies kann die Hardware überhitzen und geschieht auf eigene Gefahr.
- Entferne nie die Stromversorgung wenn der RaspberryPi in Betrieb ist. Fahre zuerst das Linux-System ordnungsgemäß runter (Im Amibian-Menü "1" eingeben und mit Enter bestätigen).
- Ich übernehme keine Verantwortung über Schäden die direkt oder indirekt durch diese Anleitung entstanden sind.

Welcher RaspberryPi?

Generell kann Amibian auf jeden RaspberryPi installiert werden. Die Einschränkung liegt nur in der Emulationsgeschwindigkeit.
Der RaspberryPi Zero und 1 muss auf jeden Fall übertaktet werden.
Der RaspberryPi 2 läuft bereits akzeptabel, geht aber bei besonders bei aufwendigen Demos und Spielen in die Knie. AmigaOS hingegen kann problemlos verwendet werden.
Ein RaspberryPi 3 / 3B+ ist schnell, aber auch dieser gelangt bei einigen Programmen an seine Grenzen. Wenn möglich sollte ein RaspberryPi 3B+ verwendet werden.

RaspberryPi 3B Plus
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Amibian installieren

Die Installation ist relativ einfach. Das Image muss auf die SD-Karte kopiert werden. Wie das unter Windows, MacOS und Linux geht, wird hier gezeigt. Die SD-Karte muss eine Speichergröße von mindestens 2Gb haben.

Wichtig: Beachte, dass die Daten auf der Karte überschrieben werden. Eventuell vorhandene Daten werden dabei gelöscht! Versichere dich, das richtige Ziellaufwerk gewählt zu haben. Bevor es losgeht, müssen wir die aktuelle Version von Amibian runterladen: gunkrist79.wixsite.com. Entpacke anschließend das runtergeladene Archiv.

Es gibt mehrere Möglichkeiten das Amibian-Image auf die SD-Karte zu kopieren. Das Tool "Etcher" ist eines davon (Download). Etcher läuft unter Windows, MacOS sowie unter Linux. Nach erfolgter installation starten wir das Programm und geben den Pfad zum Amibian-Image und der SD-Karte an.

Etcher

Klicke nun auf "Flash" um den Schreibvorgang einzuleiten. Ist dies gelungen, kann die Karte in den RaspberryPi gesteckt und mit der Einrichtung von Amibian begonnen werden. Siehe "Amibian einrichten" weiter unten. Spätestens jetzt sollte eine Tastatur und optional eine Maus am RaspberryPi angeschlossen werden.

Amibian einrichten

Bevor wir zur Konfiguration des Emulators übergehen, müssen noch einige Dinge angepasst werden. Der wohl wichtigste Punkt ist, das Dateisystem auf der kompletten Kapazität der SD-Karte zu expandieren.

Dateisystem expandieren

Wenn der RaspberryPi mit eingelegter SD-Karte das erste mal bootet, sollten wir die grafische Oberfläche des Emulators sehen. Diesen beenden wir mit einem Klick auf "Quit" und gelangen so ins Amibian-Menü. Hier geben wir den Befehl "raspiconf" ein. Daraufhin sollte ein Menü angezeigt werden aus den wir den Punkt "Advanced Options -> Expand Filesystem" wählen.

Expand Filesystem
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Die Partition wird nun auf die maximal verfügbare Kapazität der SD-Karte expandiert. Anschließend verlassen wir das Menü und starten den Raspberry neu.

Tastatur Layout anpassen

Diese Anpassung müssen wir nur durchführen wenn wir keine Tastatur mit englischen Layout verwenden, was meistens der Fall sein dürfte. Wenn der RaspberryPi neu gestartet ist, sollte wieder der Emulator zu sehen sein. Wieder beenden wir diesen mit "Quit" und geben in der Kommandozeile den Befehl "raspiconf" ein. Dieses mal wählen wir den Punkt "Localisation Options -> Change Keyboard Layout".

Keyboard Layout
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Aus der Liste wählen wir ein Tastatur-Modell das zu unserem passt und beantworten die darauf folgenden Fragen. Wenn man sich nicht sicher ist welches Layout das richtige sein könnte, dann sollte eine "Generische Tastatur" gewählt werden welche in den meisten Fällen passen dürfte.

Keyboard Layout
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Mit "Finish" verlassen wir das RaspiConf-Menü und starten das System neu indem wir die "2" eingeben und mit "Enter" bestätigen. Nach den Neustart sollte das neue Layout übernommen worden sein.

WLan einrichten

Sofern der Wlan-Dongle von Amibian erkannt wird, muss lediglich die SSID und das Passwort angegeben werden. Soweit die Theorie. Bis zum Zeitpunkt der Erstellung dieser Anleitung (Amibian Version 1.4.1001), habe ich es nicht geschafft eine Wlan-Verbindung zu einem Router aufzubauen. Weder mit den RaspberryPi 2 noch mit den 3B+ auf den bereits ein Wlan-Modul verbaut ist. Laut Recherche bin ich da nicht alleine. Nur über das Ethernet-Kabel war ich imstande das System upzudaten.

Wer es trotzdem versuchen möchte, kann folgendes probieren:
Wir wählen im Amibian-Menü den Punkt "Settings -> Wifi".

Wifi

In dieser Konfigurationsdatei geben wir den Namen des WLan's (SSID) und das Passwort ein. Gespeichert werden die Informationen mit der Tastenkombination STRG+O und dann Enter. Der Editor wird mit STRG+X verlassen. Bei einem RaspberryPi 3 sollte das genügen. Bei anderen WLan-Adapter muss möglicherweise ein Treiber installiert werden. Anschließend muss das System neu gestartet werden.

Die Emulator-Wahl

Amibian kommt mit zwei Amiga-Emulatoren: Chips - UAE4ARM und AmiBerry. In dieser Anleitung wird Amiberry verwendet. Wir legen nun fest welcher Emulator beim Systemstart geladen werden soll. Im Amibian-Menü wählen wir die Option "Emulators setup".

Emulators setup
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Dort wählen wir den Amiberry-Emulator für unsere RaspberryPi-Variante:

aberrypi1 für RaspberryPi Zero oder 1
aberrypi2 für RaspberryPi 2
aberrypi3 für RaspberryPi 3

Und weil wir uns gerade in diesem Menü befinden, updaten wir den Emulator mit den Befehl "emulatorsupdate".

emulatorsupdate
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Und auch hier müssen wir die geeignete Variante wählen.

amiberryupdatepi1 für RaspberryPi Zero oder 1
amiberryupdatepi2 für RaspberryPi 2
amiberryupdatepi3 für RaspberryPi 3

Die aktuelle Version des Emulators wir runtergeladen und für das gewählte System kompiliert. Der Vorgang kann eine Weile dauern.

Amibian / Linux aktualisieren

Bevor wir zur Konfiguration des Emulators kommen, sollten Amibian / Linux auf den neuesten Stand gebracht werden. Im Amibian-Menü geben wir den Befehl "update" ein. Es wird nach der aktuellen Version von Amibian gesucht und anschließend das Linux-System aktualisiert.

Amibian update
❏ Kickstart und ❏ ADF-Images

Kickstart

Der Emulator Amiberry braucht noch einige Dateien damit er einen Amiga emulieren kann. Zu den wichtigsten Dateien gehört der Kickstart. Welcher ❏ Kickstart benötigt wird, hängt vom System ab das emuliert werden soll. Die wohl gängigsten Versionen sind v1.3 für den Amiga 500 un v3.1 für den Amiga 1200. Der ❏ Kickstart ist heute noch urheberrechtlich geschützt. Das bedeutet, dass wenn dir diesen irgendwo runterladen, ist dies illegal. Deshalb folgen einige Möglichkeiten wie wir legal an einen ❏ Kickstart kommen:

1. Den ❏ Kickstart von einem echten Amiga extrahieren:
PC - Amiga Transfer mit Amiga Explorer oder Den Amiga Kickstart auslesen

2. Den ❏ Kickstart bei amigaforever.com erwerben.

Sind wir im Besitz der Kickstart-Datei(en), dann kopieren wir diese auf einem USB-Stick. Diesen stecken wir nun in den RaspberryPi. Im Amibian-Menü finden wir den Midnight Commander (Punkt 4). Dieser Dateimanager erleichtert das Kopieren der Dateien wesentlich.

In der linken Spalte des Dateimanager wechseln wir in den Ordner /media/USB. Dort sollte der USB-Stick eingehängt worden sein.

In die rechten Spalte des Dateimanagers wechseln wir mit der Tabulator-Taste. Dort suchen wir zum Ordner /root/amibian/amiga_files/kickstarts.

Midnight Commander
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Nun gehen wir wieder zurück auf die linke Spalte, markieren die gewünschte Kickstart-Datei und kopieren diese mit der Taste F5. Das wiederholen wir für jede Kickstart-Datei.

❏ ADF-Images

Dieser Schritt ist optional. Die ❏ ADF-Images werden hiermit auf die SD-Karte transferiert. Sie können aber genau so gut auf den USB-Stick belassen und nachher von dort geladen werden.Als nächstes kopieren wir einige ❏ ADF-Images (Amiga Disketten-Abbilder) auf den USB-Stick. ❏ ADF-Images von Spielen und Programmen sind unter Anderem bei gamescoffer.co.uk oder auch bei factor5.de zu finden.

- Alternativ können echte Amiga-Disketten in ❏ ADF-Images konvertiert werden, beispielsweise mit ADF-Blitzer.

- AmigaOS Disketten sind heute immer noch in den verschiedenen Retro-Shops zu finden, unter anderem bei Vesalia.

Die ❏ ADF-Images kopieren wir auf den USB-Stick und übertragen sie auf den RaspberryPi auf die selbe Weise wie wir das mit den Kickstart-Dateien gemacht haben. Einziger Unterschied: Der Zielordner ist hierfür /root/amibian/amiga_files/floppys.

Midnight Commander
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Die Emulator-Konfiguration

Wenn Amibian startet, wird der eingestellte Emulator, in unserem Fall Amiberry, direkt geladen. Hier müssen wir einige Einstellungen vornehmen damit Amiga-Programme ausgeführt werden können. Alle Einstellungen des Emulators hier zu erwähnen wäre zu umfangreich, deshalb beschränke ich mich auf die wichtigsten Optionen. Im folgenden Beispiel emulieren wir einen Amiga 500.

Zuerst wählen wir "Amiga 500" unter "Quickstart -> Amiga model".

Amiberry Quickstart
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Gleich darunter wird das Disketten-Image (❏ ADF-Datei) angegeben. Ein Klick auf "Select file" öffnet das Dateiauswahl-Fenster.

Amiberry Floppy
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Und nun muss unter "ROM -> Main ROM File" ein passender ❏ Kickstart gewählt werden (falls das nicht schon automatisch geschehen ist). Der ❏ Kickstart in der Version 1.3 ist der den wir brauchen.

Amiberry Main ROM File
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Als nächstes wechseln wir zu den Einstellungen für Maus und Joystick (Input). Dort kann alles so belassen werden wie es ist, außer wir möchten als Joystick nicht die Tastatur sondern einen evtl. angeschlossenen USB-Joystick verwenden.

Amiberry Gamepad
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Falls ein Joystick/Joypad verwendet wird, muss dieser unter "Costum Controls" mit den entsprechenden DropDown-Menüs konfiguriert werden. Laut meinen Tests funktioniert die Steuerung über die Tastatur nicht mehr sobald ein Joystick angeschlossen ist, auch wenn dieser im Emulator deaktiviert wurde. Dies scheint ein kleiner Bug zu sein, der aber nicht besonders ins Gewicht fällt.

Amiberry Costum Controls
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Wenn wir jetzt auf "Start" klicken, sollte das eingebundene Disketten-Image geladen werden. Mit der Taste F12 kommen wir jederzeit wieder zurück ins Emulator-Menü. Beachte, dass der RaspberryPi nie ausgeschaltet werden soll wenn er gerade im Betrieb ist. Das Linux-Dateisystem könnte dadurch beschädigt werden. Fahre das System immer zuerst runter (Im Amibian-Menü "1" eingeben und mit Enter bestätigen).

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