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Datentransfer zwischen Amiga und Linux mit APCCOMM

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APCComm ist eine von vielen Möglichkeiten, Daten von und zum Amiga zu übertragen. Neben der einfachen Datenübertragung, ist es allerdings auch möglich Abbilder einer Diskette zu erstellen und diese an den PC zu senden. Auch das Schicken einer ❏ ADF-Datei an den Amiga, das dann direkt auf die Diskette geschrieben wird, ist mit APCComm kein Problem. Wie auch andere Übertragungs-Methoden wird auch hierfür die serielle Schnittstelle verwendet. APCComm unterstützt aber auch die parallele Datenübertragung, genauer gesagt das Laplink-Kabel. Das Programm setzt AmigaOS sowie Linux auf den PC voraus. Dennoch ist die Einrichtung dieser Übertragungsart recht einfach.

Quelle dieser Anleitung: www.boomerangsworld.de

APCComm
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Bevor es los geht, noch ein paar Hinweise (Wichtig!)
- Stecke das serielle oder parallele Kabel nur in die Schnittstelle wenn beide Rechner ausgeschaltet sind.
- Die Übertragung mittels Parallel-Kabel ist nicht für den Amiga 1000 geeignet, da dieser im Gegensatz zu anderen Amiga-Varianten mit einer D-SUB FEMALE Schnittstelle ausgestattet ist. Außerdem unterscheidet sich am Amiga 1000 die Pin-Belegung der parallelen Schnittstelle. Die Kabel in dieser Anleitung wurden NICHT mit einen Amiga 1000 getestet.
- Wenn das Kabel selbst hergestellt wird, dann muss große Vorsicht auf falsche Verdrahtung und Kurzschlüsse gelegt werden. Der Amiga sowie der PC könnten beschädigt werden.
- Arbeite an der Hardware nur im Spannungsfreien Zustand. Stecke die Erweiterung nur in den Rechner wenn dieser ausgeschaltet ist.
- Aktiviere den Schreibschutz der Disketten die nicht überschrieben werden dürfen.
- Vermeide statische Ladungen durch das Berühren eines geerdeten Objektes, wie beispielsweise einen Heizkörper. Oder verwende ein antistatisches Armband.
- Ich übernehme keine Verantwortung über Schäden die direkt oder indirekt durch diese Anleitung entstanden sind.

Das Kabel

Sowie das serielle als auch das parallele Kabel kann als fertiges Kabel im Netz gekauft oder auch selbst hergestellt werden. In dieser Anleitung wird ein serielles Kabel verwendet. Im besten Fall muss gar nichts gelötet werden, denn wir brauchen auf der PC-Seite einen USB-Stecker und auf der anderen Seite des Kabels einen 25poligen seriellen D-SUB Stecker. Somit benötigen wir folgende Komponenten für das Kabel.

USB zu RS-232 DB9 Kabel
Nullmodem Adapter
Serieller Adapter DB9 auf DB25

Cable
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Cable
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Die Software

Die Software für die Datenübertragung kann von www.boomerangsworld.de runtergeladen werden. Das Archiv beinhaltet die Software für den Amiga sowie für Linux.

APCComm Amiga

Für den Amiga gibt es zwei verschiedene Programme. Und zwar ist im Archiv das Kommandozeilen-Programm "apccomm-nogui" enthalten, welches für AmigaOS-Versionen älter als Version 2.0 geeignet ist.

Des Weiteren finden wir im Archiv das Programm "apccomm" bei den es sich um den selben Tool handelt, allerdings mit grafischer Oberfläche, für Systeme mit AmigaOS 2.0 oder neuer.

In dieser Anleitung wird APCComm unter AmigaOS 3.2 verwendet, also kann die Programmversion mit GUI benutzt werden. Wer "apccomm-nogui" verwenden muss/möchte, findet weiter unten eine Auflistung der verfügbaren Parameter, mit einigen Beispielen.

APCComm Amiga
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Egal ob man sich für die Version mit oder ohne GUI entscheidet, irgendwie muss das Programm auf den Amiga gelangen. Es gibt zahlreiche Methoden, Daten zum Amiga zu übertragen. Einige davon sind hier zu finden:

Amiga/PC Datenübertragung mit einer CF-Karte (PCMCIA)
Der Gotek Floppy Emulator von A bis Z
Weitere Methoden sind hier zu finden: mingos-commodorepage.com/tutorials

APCComm Linux

APCComm für Linux, welches sich im Archiv befindet, kann so noch nicht verwendet werden, da dieses noch nicht in binärer Form vorliegt. Deshalb muss das entsprechende Programm noch kompiliert werden. Dies wird mit einigen wenigen Befehlen in der Linux-Bash gemacht:

Wir wechseln in den Ordner in den sich APCCOM befindet

cd [Pfad zu APCComm]
make
sudo make install

Make
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Das Programm kann nun verwendet werden.

Daten von Linux zum Amiga senden

Bevor es zur ersten Übertragung weitergeht, sollten wir beide Rechner ausschalten und das serielle oder parallele Kabel einstecken.

APCComm Connection
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Am Amiga:
Starte das Programm "apccomm" mit einen Doppelklick und nimm folgende Einstellungen vor:
- Feld "Receive Dir": Gib hier den Ordner an in den die empfangenen Dateien kopiert werden sollen, beispielsweise RAM:.
- PORT: Wähle hier "Parallel" wenn ein Laplink-Kabel verwendet wird oder "Serial" wenn ein Nullmodem-Kabel verwendet wird.
- SERIAL SPEED: (Nur verfügbar für serielle Verbindungen). Gib hier 19200 an.

APCComm Amiga

Anschließend klicken wir auf "Receive". Damit schaltet das Programm auf "Empfang".

APCComm Connecting

Am Linux Rechner:
Das Programm apccomm das wir kompiliert haben unterstützt einige Parameter. Wird zusätzlich ein Pfad zu einem Ordner oder Datei angegeben, schaltet das Programm automatisch auf den "Senden-Modus". Wird hingegen kein Pfad angegeben, dann wird auf den "Empfang-Modus" geschalten. Da wir aber eine Datei senden möchten, geben wir den Pfad an.

In meinem Fall verwende ich ein serielles Kabel. Dies muss apccomm über den Parameter -s mitgeteilt werden, sonst wird automatisch nach einer parallelen Verbindung gesucht. Des Weiteren muss die Geschwindigkeit der Datenübertragung angegeben werden (muss mit "Serial speed" am Amiga übereinstimmen). Hier geben wir 19200 Baud an, was sehr langsam ist aber für eine stabile Verbindung sorgt. Wenn der erste Test erfolgreich verläuft können wir probieren die Baud-Rate auf beiden Seiten zu erhöhen.

Gib folgenden Befehl an:

sudo apccomm [Pfad zur Datei] -s /dev/ttyUSB0 --speed=19200

Linux Sending

Die Datei sollte nun übertragen werden.

Amiga Receiving
Daten vom Amiga zum Linux-Rechner senden

Am Linux Rechner:
Zuerst müssen wir apccomm auf Empfang schalten und die Art der Datenübertragung (seriell oder parallel) angeben. Für die serielle Verbindung geben wir den Parameter -s an und für die Geschwindigkeit den Parameter --speed.

sudo apccomm -s /dev/ttyUSB0 --speed=19200

APCComm ist nun im Empfangsmodus.

Am Amiga:
Starte das Programm "apccomm" mit einen Doppelklick und nimm folgende Einstellungen vor:
- Feld "Send Files": Gib hier die Datei(en) an die gesendet werden soll. Klicke hierfür auf den Button "Add".
- PORT: Wähle hier "Parallel" wenn ein Laplink-Kabel verwendet wird oder "Serial" wenn ein Nullmodem-Kabel verwendet wird.
- SERIAL SPEED: (Nur verfügbar für serielle Verbindungen). Gib hier 19200 an. Hier muss der selbe Wert angegeben werden wie auf der Linux-Seite.

Add Files

Anschließend klicken wir auf "Send". Damit werden die ausgewählten Dateien gesendet.

Send Files
❏ ADF-Images von Linux zum Amiga senden

❏ ADF-Dateien können ebenfalls mit APCComm übertragen werden. Der einzige Unterschied liegt darin, dass das Image direkt auf die Diskette geschrieben wird.

ACHTUNG: Das Image wird auf die Diskette geschrieben die sich im Amiga-Laufwerk befindet. Evtl. vorhandene Daten werden unwiderruflich gelöscht! Aktiviere den Schreibschutz der Disketten die nicht überschrieben werden dürfen.

Am Amiga:
Starte das Programm "apccomm" mit einen Doppelklick und nimm folgende Einstellungen vor:
- Aktiviere die Checkbox "read/write ❏ ADF from/to disk".
- Verify ❏ ADF when writing (Optional): Aktiviere diese Checkbox wenn die geschriebenen Daten überprüft werden sollen.
- PORT: Wähle hier "Parallel" wenn ein Laplink-Kabel verwendet wird oder "Serial" wenn ein Nullmodem-Kabel verwendet wird.
- SERIAL SPEED: (Nur verfügbar für serielle Verbindungen). Gib hier 19200 an. Hier muss der selbe Wert angegeben werden wie auf der Linux-Seite.

Receive ADF

Anschließend klicken wir auf "Receive". Damit schaltet APCComm auf Empfang.

Am Linux Rechner:
Der Befehl den wir hier eingeben, ist der selbe wie vorhin wenn wir eine einzelne Datei gesendet haben.

sudo apccomm [Pfad zur ❏ ADF-Datei] -s /dev/ttyUSB0 --speed=19200

Nach der Eingabe des Befehles müssen wir wieder zum Amiga.

Am Amiga:
Jetzt werden wir gefragt, in welchen Laufwerk sich die Diskette befindet die überschrieben werden soll.

Receive ADF

Nach der Wahl des Laufwerkes startet der Kopiervorgang.

Receive ADF
❏ ADF-Images von Amiga zum Linux-Rechner senden

Disketten können ebenfalls mit APCComm ausgelesen und an den Linux-Rechner in Form eines ❏ ADF-Images gesendet werden.

Am Linux Rechner:
Es reicht wenn wir hier APCComm auf Empfang stellen, mit den Parameter für die Verbindungsart und Geschwindigkeit.

sudo apccomm -s /dev/ttyUSB0 --speed=19200

Am Amiga:
Starte das Programm "apccomm" mit einen Doppelklick und nimm folgende Einstellungen vor:
- Aktiviere die Checkbox "read/write ❏ ADF from/to disk".
- PORT: Wähle hier "Parallel" wenn ein Laplink-Kabel verwendet wird oder "Serial" wenn ein Nullmodem-Kabel verwendet wird.
- SERIAL SPEED: (Nur verfügbar für serielle Verbindungen). Gib hier 19200 an. Hier muss der selbe Wert angegeben werden wie auf der Linux-Seite.
- Gib im Feld unter "Send files" das Laufwerk an dessen Diskette ausgelesen werden soll.

Send ADF

Nach einem Klick auf Send, sollten wir nun gefragt werden, welchen Namen wir dem Image vergeben möchten.

ADF Name

Anschließend wird die Übertragung gestartet.

Am Linux Rechner:
Nach erfolgter Übertragung sollten wir am Linux-Rechner die ❏ ADF-Datei vorfinden. Allerdings werden wir feststellen, dass wir diese Datei nich im Emulator verwenden können, da uns die Berechtigung fehlt.
Damit wir die Berechtigung erhalten, müssen wir den Besitzer der Datei ändern, was mit den folgenden Befehl gemacht wird:

sudo chown [BENUTZER] [❏ ADF-Image]

Das sieht in meinem Fall so aus:

sudo chown mingo dump.adf

chown

Jetzt kann die Datei in einem Emulator eingebunden werden.

FS-UAE
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Die serielle Übertragungsgeschwindigkeit

Bei den oben beschriebenen Übertragungen haben wir eine Baud-Rate von 19200 verwendet. Der Grund hierfür ist einfach: Eine zu hohe Übertragungsgeschwindigkeit führt zu Fehlern und Verbindungsabbrüchen. Die Geschwindigkeit sollte Schrittweise erhöht und somit die maximale Baud-Rate ermitteln werden. Bei meinen Tests waren 57600 Baud das Maximum für eine stabile Datenübertragung.

Beachte, dass die eingestellte Baudrate auf den Amiga sowie auf den PC die selbe sein muss.

Serial Speed
Alle Linux APCComm Parameter

Abgesehen von den Parametern die wir für die Datenübertragung verwendet haben, gibt es noch einige mehr. In der folgenden Liste werden alle verfügbare Parameter aufgeführt:

-v, --version Zeigt die Programm-Version
-h, --help Listet alle Befehle auf
-V, --verbose Zeigt mehr Informationen bei der Datenübertragung an
--license Zeigt die Lizenzinformationen an
-q, --quiet Gibt, abgesehen von Fehlermeldungen, keine Informationen aus
-i Ignoriert die Dateiattribute
--speed=<value> Gibt die Baudrate der seriellen Übertragung an. Verfügbare Werte: 9600, 19200, 38400, 57600, 115200.
--port=<port> Hier wird die parallele Schnittstelle angegeben. lpt1, lpt2...
-s, --serial=<port> Hier wird die serielle Schnittstelle angegeben. Beispiele: "/dev/ttyS0" oder "/dev/ttyUSB0".

Parameter für APCComm No-GUI

Die No-Gui Version (apccomm-nogui) ist die APCComm Variante ohne grafischer Oberfläche für Amiga-Systeme mit AmigaOS <2.0.

-s, --send Startet den Versand der Daten
-r, --receive Schaltet den Empfangs-Modus ein
--pubscreen PUBSCREENNAME Das Fenster des Publicscreens wird hier angegeben, in den APCComm geöffnet werden soll
-d Aktiviert das Senden und Empfangen von ❏ ADF-Images
-t, --track min,max Gib an, welche Tracks (von - bis) der Diskette ausgelesen werden sollen
--verify Überprüft das geschriebene ❏ ADF-Image
--serial Gibt an, dass ein serielles und nicht das parallele Kabel verwendet wird
--speed Gibt die Baudrate der seriellen Übertragung an. Verfügbare Werte sind: 9600, 19200, 38400, 57600, 115200

Beispiele:

Empfangen einer Datei über die serielle Schnittstelle mit einer Geschwindigkeit von 57600 Baud:
apccom-nogui --serial --speed=57600

Senden einer Datei über die serielle Schnittstelle mit einer Geschwindigkeit von 57600 Baud:
apccom-nogui [Dateiname] --serial --speed=57600

Empfangen eines ❏ ADF-Images über die serielle Schnittstelle mit einer Geschwindigkeit von 57600 Baud:
apccom-nogui -d --verify --serial --speed=57600

Senden eines ❏ ADF-Images über die serielle Schnittstelle mit einer Geschwindigkeit von 57600 Baud:
apccom-nogui [Diskettenlaufwerk] -s -d --serial --speed=57600

Die Tooltype Einstellungen

Sicher ist den einen oder anderen aufgefallen, dass die vorgenommenen Einstellungen der Amiga-GUI-Variante von APCComm bei jeden Neustart verloren gehen. Alle Einstellungen müssen jedes mal aufs Neue eingestellt werden. Einige der Einstellung können abgespeichert werden, dennoch nicht auf der grafischen Oberfläche des Programmes sondern in den Tooltype-Einstellungen. Um dorthin zu gelangen, markieren wir das Icon von APCComm und wählen "Informationen" aus den AmigaOS-DropDown-Menu.

Tooltype

Hier stehen uns fünf Optionen zur Verfügung:
IGNORE PROT (true oder false) Aktiviert den "Überschreib-Schutz" für Dateien, falls eine Datei mit den selben Namen bereits existiert.
PUBSCREEN Das Fenster des Publicscreens wird hier angegeben, in den APCComm geöffnet werden soll.
VERBOSE_LEVEL (0-2) Je niedriger der Level desto weniger Meldungen gibt APCComm aus. Level 0 schaltet alle Requester aus.
PORT (parallel oder serial) Hiermit wird bestimmt welches Kabel für die Übertragung verwendet wird.
SPEED Hier wird die Übertragung für die serielle Schnittstelle angegeben. Mögliche Werte sind: 9600, 19200, 38400, 57600 und 115200.

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